Grußwort April 2022

 „Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!“ Johannes 16, 33

Jeschua sagte: „Schalom sei mit euch!“

Ich sitze in meinem Zimmer, der Ukrainekrieg ist bereits in der zweiten Woche und meine Aufgabe ist es, das Grußwort für den Gemeindebrief April zu schreiben. Meine Gedanken kreisen. Was schreibe ich in dieser Zeit? Wer weiß, was in vier Wochen ist, wenn wir den neuen Gemeindebrief in den Händen halten? Ich vertiefe mich in die Passionsgeschichte. Der Weg Jesu, vom Garten Gethsemane über die Verhöre hin nach draußen zur „Schädelstätte“. Dort haucht er sein Leben aus und ruft: „Es ist vollbracht!“ ER, das makellose Opferlamm, bringt sein Blut ins Allerheiligste zum Vater, um damit die Welt, dich und mich, zu erlösen. Der Vorhang im Tempel zerriss von unten nach oben, der Weg zu Gott wurde durch das Opfer Jesu frei gemacht! Schon so oft habe ich über diese „Geschichte“ nachgedacht, und immer wieder neu erfüllt es mich mit Ehrfurcht und tiefer Dankbarkeit für dieses Geschenk der Gnade Gottes. Doch heute will ich den Schwerpunkt auf eine andere Stelle setzen. In Johannes 20, 19 (JNT) lesen wir: „Am Abend desselben Tages, dem ersten Tag der Woche, als die Jünger hinter verschlossenen Türen versammelt waren aus Angst vor den Judäern, kam Jeschua, stand in der Mitte und sagte: Schalom alechem! (Schalom / Friede sei mit euch!)“ Da finde ich mich wieder. Zwar bin ich (noch) nicht hinter verschlossenen Türen vor Angst, wie sich die Situation in der Ukraine entwickelt. Wie die Welt in Europa sich entwickeln wird. Aber das Gefühl der Angst, die sich breit machen will, das kenne ich sehr gut. Und dahin sagt Jesus Christus: Schalom mit dir! Schalom mit euch, mit uns allen! Schon in Johannes 14, 27 lesen wir: „Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht!“ Offensichtlich weiß er, wie dringend wir Frieden / Schalom brauchen. Diesen inneren Frieden, der nicht nur die Abwesenheit von Krieg bedeutet, sondern ganzheitliches Wohlergehen, gesund sein, heil sein. Und dann bin ich wieder im Hier und Jetzt. Mit meinen Gedanken und Gefühlen in der aufgeheizten Zeit! Jesus, der Auferstandene, ruft uns zu: Schalom mit euch! ER sagt uns zu: „Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Zeitalter!“ Johannes 16, 33: „Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!“ Und dann fällt mir die Predigt von unserem Pastor Paul Kohnle am vergangenen Sonntag ein, Psalm 46: „Der HERR der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg!“ Ja, der Auferstandene gibt uns Seinen Schalom, Seinen umfassenden Frieden und wir dürfen darin leben wie in einer sicheren Burg! ER verlässt uns nicht. Und wie ich diese Zeilen schreibe und die Stellen nachschlage, erlebe ich wieder einmal, wie mein aufgescheuchtes Herz zur Ruhe kommt, wie sich mein Herz mit dem Herzen Gottes verbindet, verflechtet! Mein Geist weiß es, aber meiner Seele darf ich es immer wieder neu zusprechen und dann erlebe ich wirklich den Schalom Gottes. Das wünsche ich euch von ganzem Herzen: Dass der Ostergruß, den Jesus seinen Jüngern gibt, euer Herz erreicht und berührt und fest macht. „Schalom alechem – Frieden sei mir dir!“

Eure Susanne Plessing