Grußwort Dezember 2022
Tragt in die Welt nun ein Licht, sagt allen: Fürchtet euch nicht! Gott hat euch lieb, Groß und Klein. Seht auf des Lichtes Schein.
Text und Melodie: Wolfgang Longardt (*1930) 1972
Liebe Gemeinde,
Weihnachten soll das Fest der Liebe sein. Doch bei all dem Trubel und dem Run auf die Geschenke und dem damit verbundenen „Weihnachtsstress“ vergessen wir oft, was wir an diesem Fest eigentlich feiern, nämlich dass Gott uns seinen Sohn geschickt hat, weil er uns Menschen liebt und mit uns einen Neuanfang machen wollte. Sein Sohn Jesus wird unter menschenunwürdigen Bedingungen in Bethlehem in einem Stall geboren. So macht sich Gott ganz klein, um uns Menschen ganz nahe zu kommen. In dem Weihnachtsmusical „Samy und das Weihnachtswunder“, welches die Jungschar zurzeit kräftig probt und an Heiligabend im Familiengottesdienst aufführt, geht es um Samy, der mit seiner Schafherde in diesem Stall lebt. Weil Samy das einzige schwarze Schaf in der Herde ist, wird er von seinen weißen Kollegen gemobbt und ausgeschlossen. Ein trauriges, einsames Leben. Als der Stall eines Tages für die Geburt eines kleinen Babys gebraucht wird, sollen die Tiere ihr Zuhause verlassen. Die Eltern, Maria und Joseph, waren auf der Wanderschaft und hatten kein geeignetes Zimmer gefunden in der Gegend. So brachte Maria in diesem Stall den kleinen Jesus zur Welt. Samy bleibt unbemerkt im Stall. Als die Eltern eingeschlafen sind, bemerkt Samy, dass das kleine Jesuskind friert. Liebevoll schleicht er sich an das Baby heran und wärmt es mit seinem warmen Atem und seinem warmen Fell. So wird das ausgestoßene schwarze Schäflein Samy zum Helden dieser Weihnachtsgeschichte. Und seitdem, so sagt man, hat auch Jesus ein ganz besonderes Herz für schwarze Schafe. Hast du auch ein Herz für die Außenseiter, die am Rande der Gesellschaft leben, oder für die Kranken, Süchtigen, Traurigen, Einsamen, Trauernden oder Unglücklichen? Wenn dir zu einer dieser Personengruppe jemand einfällt, dann geh los, mach einen Besuch, schreib eine Karte oder ruf mal an oder lade sie zu dir nach Hause ein und trage das Licht in diese Welt. Vielleicht wird für den einen oder die andere zum 1. Mal so richtig Weihnachten, weil nicht nur von Gottes Liebe gesprochen wird, sondern sie auch praktisch erlebbar wird.
Gesegnete Adventszeit und frohe Weihnachten!
Rainer Hornberger