Grußwort Januar

„Ich glaube. Hilf meinem Unglauben!“ Markus 9,24

Liebe Geschwister, liebe Gemeinde, liebe Freunde,

mit einem Knall geht das Jahr zu Ende – Silvester! Die Raketen ziehen bunte Bahnen durch den Nachthimmel, die Böller lassen unsere Ohren klingeln und der Nebel des Verbrannten bedeckt die Stadt. Eine Nacht, in der man auf das letzte Jahr zurückblickt, sich über das Positive und Aufbauende freut und über die schweren Zeiten des letzten Jahres nachdenkt. Ein Moment, in dem man zugleich jubeln und bitterlich weinen kann. Dabei schauen wir zurück, in dem tiefen Bewusstsein, dass unser Gott mit dabei war und uns getragen hat (Psalm 23). Zugleich blicken wir aber auch in die Zukunft, machen Pläne und sind gespannt, was das nächste Jahr für uns bereithält! Auch dabei gilt, unser Gott ist mit dabei. Er ist es, der sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft in seiner Hand hält. Er sitzt im Regiment und wir dürfen glauben, dass er es gut machen wird! Die Jahreslosung 2020 hat ebenfalls etwas mit dem „Glauben“ zu tun. Sie steht in Markus 9 Vers 24 und ist eingebettet in eine Geschichte, in der ein Mann seinen besessenen Sohn zu Jesu Jünger bringt. Sein Herzenswunsch ist es, dass sein Sohn geheilt wird. Die Jünger Jesu konnten jedoch dieses Kind nicht heilen und so geht er zu Jesus. Das Vertrauen des Mannes in Jesus ist jedoch schwach. Er sagt zu Ihm: „…, wenn du etwas kannst, so habe Erbarmen mit uns und hilf uns“ (Markus 9,22b). Jesus nimmt den Zweifel des Mannes wahr und antwortet ihm: „Wenn du das kannst? Dem Glaubenden ist alles möglich“ (9,23). Dies ist der Moment, wo der Mann seine Maske fallen lässt und zu Jesus schreit und sagt: „Ich glaube. Hilf meinem Unglauben!“ Eine Situation, in die man sich gut hineinversetzen kann! Ein liebevoller Vater, der das Beste für seinen Sohn möchte, dessen Herz und dessen Glaube jedoch am schwanken ist – vermutlich durch seine Erfahrungen aus der Vergangenheit. Jesus erkennt dieses und legt seinen Finger in die Wunde, worauf der Mann voller Schmerz und dennoch voller Hoffnung anfängt zu ihm zu schreien – „Ich glaube. Hilf meinem Unglauben!“ Dabei scheint dieser Vers zweierlei zu beinhalten. Zum einen, der Glaube an Jesus, als eine persönliche Entscheidung. Eine Entscheidung, die es zu treffen gilt, in wen oder was ich mein Vertrauen setze. Neben allem Zweifel, neben allem Ringen und neben allem Nachdenken ein kindliches „JA“ zu diesem Jesus. Diese Entscheidung trifft der Mann und schreit: „Ich glaube.“ Zum anderen beinhaltet es jedoch auch die Ohnmacht des Mannes, der in diesem Moment seine Glaubensarmut nicht überwinden kann, sein Herz Jesus hinhält und ihn um Hilfe, um Glauben bittet. Vor Jesus müssen auch wir uns nicht verstellen, er weiß, wie es um unser Herz steht. In wieweit wir glauben können und wo unser Glaube an seine Grenzen stößt. Somit dürfen auch wir mit diesem Mann, immer wieder „Hilf meinem Unglauben“ rufen, in dem Bewusstsein, dass dieser Jesus uns kennt, uns liebt und genau weiß, was wir brauchen. Mit diesen Gedanken möchte ich euch für das kommende Jahr segnen. Seid gewiss, dass euer Gott euch liebt, euch kennt und mit euch gemeinsam, durch die Höhe und Tiefen des kommenden Jahres gehen wird – Er ist mit und er ist für euch!

Euer Paul Kohnle