Grußwort Juli

Liebe Gemeinde, liebe Freunde,

es ist Mai, als ich dieses Grußwort schreibe. Wir befinden uns noch Mitten in der Coronazeit, die Unternehmungen sind eingeschränkt. An diesem Sonntagnachmittag machen wir, mein Mann Matthias und ich, uns auf, um auf einem unserer vertrauten Spazierwege eine Runde zu laufen. Ein Waldrundweg, auf dem immer mal wieder eine Bank platziert ist. An der ersten, an der wir vorbeikamen, war ein laminiertes DIN-A4 Plakat angebracht, das wir gar nicht groß beachteten. Mal wieder so ein Hygiene- oder Verbotsschreiben dieser Covid-19 Zeit, dachte ich mir noch im Vorbeigehen. Als dann 200m weiter an der zweiten Bank auch ein Zettel angebracht war, ging ich dann doch etwas näher ran. Ganz anders als erwartet las ich dann die Worte:

ALTE WEGE NEUE, EINSICHTEN

           „Ronja, begreifst du, dass wir frei sind“

            Aus dem Buch „Ronja Räubertochter“

Keine Behörde, sondern irgendeine Privatperson hatte sich da die Mühe gemacht und eine Nachricht der besonderen Art angebracht. Diese überraschenden Worte berührten plötzlich mein Herz. Ich fühlte mich ehrlicher Weise in diesem Moment und dieser besonderen Zeit mit allen Einschränkungen alles andere als frei!

Es war eine Einladung von Gott: „Halte einfach mal an auf dem Weg, den du geplant hast, setze dich hin und empfange. Lass meine Gedanken auf dich wirken.“ Wie schön war das denn ☺! Wir setzten uns also hin, genossen die wunderschöne Natur und ließen alles auf uns wirken. Es kamen uns so manche Gedanken dazu und es entwickelte sich ein inspiriertes Gespräch, als wir uns anschließend weiter auf den Weg machten. In einiger Entfernung dann die dritte Bank, auch da hing eine Botschaft:

 ALTE WEGE NEUE EINSICHTEN

             In welche Richtung gehst du?

             Es braucht ein Innehalten, eine Pause, um inspiriert zu sein.

             Ungewohntes neugierig erwarten

Spätestens jetzt war ich voll geflashed: Dieser sonst so gewohnte Weg gestaltete sich nicht als beschränkt, sondern als äußerst spannend und völlig überraschend. Auch eine vierte Bank gab es auf unserer Runde, mit der Botschaft:

ALTE WEGE NEUE EINSICHTEN

            Deine Lasten, was trägst du mit dir rum?

            Was kannst du aus deinem Rucksack nehmen?

            Mach es dir leichter!

Auch dazu wurde mir einiges bewusst. Am Ende unseres Spaziergangs war ich wieder einmal begeistert von meinem himmlischen Papa. Wie viel Möglichkeiten er doch immer wieder hat und schenkt, um uns zu begegnen!

Seine Einladung ist:

- inne zu halten

- sich neu inspirieren oder auch hinterfragen zu lassen

- neue Einsichten auch auf alten Wegen zuzulassen

Einige Fragen haben mich im Nachgang noch bewegt, vielleicht dürfen sie dich auch bewegen:

  • Darf Gott mich überraschen und neu zum Stauen bringen?
  • Lasse ich mich von IHM anhalten auf meinem Weg?

Nehme ich mir die Zeit inne zu halten, Gedanken nachzugehen?

  • Bin ich offen für neue Inspiration, oder verbohrt auf dem Weg zu meinem Ziel / Vorhaben?
  • Bin ich immer wieder bereit für neue Einsichten oder bleibe ich beim Alten und halte sogar daran fest?
  • Müssen es neue Wege sein oder lassen sich gewohnte auch neu / anders gestalten?
  • Wieviel Zeit nehme ich mir für Reflexion?

Mit was tue ich mich momentan schwer, was sollte ich ausmisten?

  • Lebe ich als in Christus Befreite/r?

Von Herzen wünsche ich Euch in diesem Monat bewegende Wege mit neuen Einsichten.

Eure Susanne Scheffelmeier-Haubennestel