Grußwort Mai 2020

„Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“ (Matthäus 28,20b)

Liebe Gemeinde,

in was für einer unglaublich herausfordernden Zeit leben wir – wir stecken in einer Krise! Ich sitze an meinem Schreibtisch, es ist Anfang April, Österreich hat gestern eine Maskenpflicht in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln verabschiedet, Boris Johnson wurde auf die Intensivstation verlegt, Angela Merkel geht nicht davon aus, dass bis Ostern die Vorgaben in Deutschland gelockert werden können und in New York wird die Situation mit dem 11 September verglichen. Weltweit geht es drunter und drüber! Die Zukunft scheint ebenfalls nicht rosig zu sein. Viele Mittelständler bangen um ihre Existenz, Arbeitslosigkeit steht bevor, man sorgt sich um die eigene oder die Gesundheit seiner Nächsten, Sorge vor einem Ausbruch des Virus in einem Flüchtlingslager oder einem Dritte-Welt-Land und Angst vor einem Kollaps großer Teile der Wirtschaft. All das, Stand Anfang April. Wenn du das liest, ist vermutlich bereits Mai. Wie sich die Lage entwickelt hat, kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht abschätzen, aber zum Glück muss ich das auch nicht! Was mir persönlich besonders in dieser Krise immer wieder Mut und Gelassenheit gibt, ist der Zuspruch Jesu aus dem Missionsbefehl: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“ Gott ist mit uns! Dabei handelt es sich nicht um eine biblische Besonderheit, vielmehr ist es ein Zuspruch, der sich durch die ganze Bibel zieht. Wir lesen es beispielsweise auch in bekannten Psalm 23: „Und wenn ich auch wanderte im Finsteren Tal, so bist du bei mir,“ lesen es bei Daniel in der Löwengrube (Daniel 6) und erkennen es in dem Namen Jesu – Emmanuel – Gott ist mit uns (Matthäus 1,23). Unser Gott ist ein Gott, der bei uns und der für uns ist! Dabei verheißt er uns nicht, dass mit ihm alles einfach wird und wir mit ihm durch keine Krisen gehen werden, seiner Gegenwart und seiner Hilfe sind wir uns jedoch gewiss. Eine besondere Dimension hat dieses „Gott ist mit uns,“ wenn ich mir überlege, wie Jesus auf dieser Welt gelebt hat. Er ist der Gott, der Mensch geworden ist, der gearbeitet, gegessen und geschlafen hat. Ein Gott, der mit seinen Jüngern Fische gebraten, gelacht und gefeiert hat. Ein Gott, der ausgegrenzt, bespuckt und geschlagen wurde. Und ein Gott, der letztendlich aus Liebe einen qualvollen Tod am Kreuz gestorben ist. Dieser Gott ist ein Gott, der selbst auf dieser Welt gelebt hat. Ein Gott, der uns durch und durch versteht. Dieser Gott ist bei mir und ihm darf ich mich auch nahen. Nahen, mit all meinen Sorgen, Ängsten und Unverständnis, mit all meinen Freuden und meinem Dank, meiner Anbetung und Lobpreis – bei diesem Gott darf ich sein. Mit dieser Gewissheit möchte ich euch besonders in dem Monat Mai segnen – Jesus spricht: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“ Gott ist mit uns!

Seid reich gesegnet

euer Paul Kohnle