Grußwort Mai

„Gott hat seinen Sohn in mir offenbart, damit ich ihn unter den Nationen verkündigte.“  Galater 1,16

Liebe Geschwister, liebe Freunde,

ich beginne mein Grußwort mit einem genialen Thema. Es lautet: „Urlaub“! Wisst ihr noch was das ist? Wegfahren, ausspannen, andere Menschen und Kulturen kennenlernen… - mal sehen, ob das in diesem Jahr wieder möglich sein wird. Wenn ich jetzt fragen würde: Wer von euch kennt z.B. Griechenland? Dann würden all diejenigen „Ja“ sagen, die schon mal in Griechenland im Urlaub waren. Doch: Zwischen „kennen“ und „wirklich kennen“ gibt es einen großen Unterschied. Ich war z.B. in einem Urlaub auf drei verschiedenen griechischen Inseln. Aber von Griechenland an sich habe ich keine Ahnung. Wenn jemand schon zwanzigmal in Griechenland war, dann kennt diese Person dieses Land natürlich viel besser als ich es tue. Und doch: Auch nach zwanzigmal kennt man nur einen Ausschnitt und nie das Gesamte.

Saulus, mit dem römischen Namen Paulus, meinte seinen Gott super gut zu kennen. Er war ja schließlich Pharisäer und damit ein jüdischer Gelehrter. Die Heiligen Schriften kannte er in- und auswendig. Als er die ersten Christen verfolgte, war er total überzeugt, dass dies etwas ist, was Gott gefällt. Als er sich dann auf den Weg machte, um die Jesus-Gläubigen in Damaskus zu verfolgen, da begegnete ihm Jesus höchstpersönlich. Es riss ihn förmlich zu Boden und er nahm zum ersten Mal wahr, dass Jesus kein Irrlehrer, sondern wirklich Gottes Sohn ist. Jesus ist nicht tot, sondern er lebt. Einige Zeit war Saulus blind. Doch in dieser Blindheit wurde er innerlich sehend. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Er, der meinte Gott zu kennen, musste feststellen, dass sein „Kennen“ völlig verzerrt war. Erst durch die Begegnung mit Jesus bekam er eine neue Sicht auf die Schriften und damit auf Gott selbst.

Im oben zitierten Vers aus dem Galaterbrief fasst dies Paulus so zusammen: „Gott hat seinen Sohn in mir offenbart“. Meine Frage lautet: Wie gut kennst du deinen Jesus? Kennst du ihn wirklich? Unsere Sichtweisen über Jesus sind oft geprägt von unseren gemeindlichen und familiären Hintergründen. Manche Christen haben sich mal bekehrt, sich taufen lassen und sagen: Ich kenne Jesus! Wirklich? Oder ist das nur ein kleiner Ausschnitt von dem, was diesen Jesus wirklich ausmacht? Paulus spricht von einer inneren Offenbarung über das Wesen Jesu.

Ihr Lieben, in den nächsten Wochen werden wir in einer Predigtreihe über die Person Jesu anhand des Wortes Gottes uns in eine vertiefte Offenbarung über ihn hineinführen. Da gibt es noch so viel zu entdecken. Mein Wunsch ist es, dass wir alle erwartungsvoll und offen sind. Und dass wir mehr und mehr eine innere Offenbarung haben über unseren Jesus. Übrigens: Paulus sagt in diesem Vers: Die Offenbarung über Jesus befähigt ihn erst ihn zu verkündigen.

„Gott erkennen – Glauben teilen“, so lautet unser „Motto“ für die nächsten Monate. Beides gehört untrennbar zusammen. Lasst uns gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen! Jesus hat Freude daran, sich uns zu offenbaren.

Euer Günter Öhrlich