Grußwort November

„Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes, und das Himmelsgewölbe zeigt, dass es das Werk seiner Hände ist.“ (Psalm 19,2)

Liebe Gemeinde,

zu dem Zeitpunkt, an dem ich diese Begrüßungsworte schreibe, ist noch Oktober. Die Temperaturen sind angenehm, die Blätter sind bunt und meine Jungs karren haufenweise Kastanien an. Die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Grund genug, um über diese Natur, diese Schöpfung nachzudenken. Schöpfung, das Wort hebt hervor, dass diese Welt geschaffen wurde. Von einem Wesen, einem Gott, welcher größer als sie selbst ist. Was bewegt uns als Christen, natürlich neben dem biblischen Zeugnis, an einen Schöpfer zu glauben und nicht einer Wahrscheinlichkeitstheorie? Was weist innerhalb dieser Welt auf diesen Schöpfer hin? Für mich persönlich sind es zwei Dinge: Perfektion und Schönheit. Betrachtet man die Welt und die Natur als ein Ganzes, fällt auf, dass sie perfekt aufeinander abgestimmt ist. Von der Geschwindigkeit der Erdrotation, über das perfekte Maß an Erdanziehungskraft, bis hin zur Photosynthese der Bäume. All das, damit Mensch und Tier einen Lebensraum haben. Diese Perfektion zeigt sich jedoch nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen. Gerade im Oktober ist es erstaunlich zu sehen, dass die Massen an Blätter wieder neu von Kleinstwesen und Pilzen zersetzt und zu Humus verarbeitet werden. Neuer Humus zur Ernährung der Pflanzen. Perfektion! Die Schöpfung bleibt jedoch nicht bei dieser erstaunlichen Perfektion stehen, sondern sie übertrifft sich dabei selbst mit atemberaubender Schönheit. Einer nahezu verschwenderischen Schönheit, welche im engeren Sinne keinen Nutzen hat. Als Beispiele dieser Schönheit könnte man die Vielzahl an Sternen bei Nacht, den dunkelroten Himmel eines Sonnenuntergangs oder die Spiegelung eines Berges im darunterliegenden See anführen. Und auch im Kleinen ist diese Schönheit zu erkennen, wenn man sich die Farbverläufe und Strukturen eines Blattes anschaut oder die Feinheit einer Schneeflocke. Atemberaubend schön! Beide Punkte weisen für mich so kraftvoll auf einen Ingenieur, einen Designer, einen Schöpfer hin, dass ich mit David gemeinsam sagen kann (Psalm 19,2-4):

Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes,

und das Himmelsgewölbe zeigt, dass es das Werk seiner Hände ist.

Ein Tag erzählt es dem anderen,

und eine Nacht gibt es der anderen weiter.

Sie tun es ohne Worte,

kein Laut und keine Stimme ist zu hören.

Die Perfektion und die Schönheit der Natur weisen unglaublich stark auf einen Schöpfer hin und dabei ist von Einzigartigkeit, Intelligenz und Schönheit des Menschen noch gar keine Rede gewesen. Ich wünsche euch und mir, dass wir vielleicht in der nächsten Woche wieder neu diese Perfektion und Schönheit wahrnehmen dürfen. Auch wenn es nicht mehr der goldene Oktober, sondern der (möglicherweise triste) November ist.

Seid reich gesegnet mit offenen Augen und Herzen

Paul Kohnle