Grußwort November

„Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.“ 2.Timotheus 4,7

Liebe Gäste, liebe Freunde, liebe Mitglieder,

habt ihr auch schon mal drüber nachgedacht, was bei eurer eigenen Beerdigung über euch gesagt werden soll? Was soll am Ende stehen? Was ist die Botschaft meines Lebens?

Der Apostel Paulus weiß, dass sein irdisches Leben bald zu Ende gehen wird. Er zieht Resümee. Er blickt zurück und man könnte sagen: Es ist ein zufriedener Blick zurück. Wie war denn sein Leben? Die Bibel berichtet davon, dass er ein jüdischer Eiferer für das Gesetz Gottes war. Er war gebildet und wollte es seinem Gott recht machen. In seinem Eifer verfolgte er die ersten Christen und dann kam die radikale Lebenswende. Auf dem Weg nach Damaskus begegnete ihm Jesus, der auferstandene Messias. Paulus blieb Jude, jedoch mit einer völlig neuen Ausrichtung. Als Nachfolger Jeschuas (hebr. Bezeichnung von Jesus) kämpfte er einen anderen Kampf. Nicht mehr gegen die Jesus-Gläubigen, sondern er kämpfte für das Evangelium der Gnade Gottes, das er an sich selber auf geniale Weise erlebt hat. Das war seine Berufung. Eine Berufung, die auch viel Leiden beinhaltete aber der er treu geblieben ist.

Im 2. Timotheus-Brief, den wir ja in der Predigtreihe behandelt haben, will Paulus den jungen Leiter Timotheus ermutigen. Dieser erlebten Widerstände und kommt an seine Grenzen. Aber Paulus fordert dazu auf, festzuhalten am Glauben und an der Berufung. Auch wir kommen in Situationen, in denen wir in der Gefahr stehen loszulassen. Den Glauben oder auch unsere Berufung. Vielleicht geschieht das gar nicht so bewusst und es geht eher schleichend. Paulus würde uns zurufen: Lasst nicht los! Es lohnt sich dran zu bleiben! Es ist ein guter Kampf, den wir nicht mit unserer Kraft kämpfen müssen, sondern durch den Geist Gottes, der in uns lebt.

Ich wünsche es mir, dass ich am Ende meines Lebens zurückschaue auf das was gelungen aber auch auf das, was unvollendet geblieben ist. Und in alldem aber mein Glaube an die Gnade und Liebe Gottes nicht verloren habe, sondern daran festhalte. Ein Leben, das mit Gott und für seine Sache gelebt wird, ist mit dem letzten Atemzug nicht einfach vorbei, sondern es wird tatsächlich vollendet. Im Vers 8 schreibt Paulus voller Gewissheit: Es liegt für mich der Siegeskranz bereit! Was für ein Bild! Gott erwartet uns am Ende unserer irdischen Tage und überreicht uns den Siegeskranz. Ein Sieg, den nicht wir selbst errungen haben, sondern uns in Jesus Christus geschenkt ist. Da fällt mir nur ein Wort dazu ein: Halleluja!

Euer Günter Öhrlich