Grußwort September

„Damit ihr wisst, welchen Weg ihr gehen sollt, da ihr diesen Weg noch nie gegangen seid.“ Josua 3,4b

Liebe Freunde und liebe EFG-ler,

Günter, was denkst du über Corona? Was will Gott uns in dieser Zeit sagen? Auf was sollen wir achten? Müssten wir nicht die Art, wie wir Nachfolge Jesu und auch Gemeinde leben, überdenken? So und so ähnlich wurde ich in den letzten Wochen immer wieder gefragt. Berechtige Fragen – absolut! Jetzt, Anfang August, als ich diese Zeilen schreibe, steigen die Infektionszahlen auch bei uns in Deutschland wieder an. Kommt sie, die sogenannte zweite Welle? Auch wenn noch unsicher ist, wie sich die Dinge entwickeln, ist in meinem Herzen vor allem eines: Zuversicht! Ja, ich glaube, dass in dieser Corana-Zeit etwas vorbereitet wird. Vorbereitet dahingehend, dass Gott unter uns auf besondere Weise handeln wird. ER ist ein Gott, der Neues bewirkt – immer und immer wieder. Bei einem Leitertreffen zitierte jemand den obengenannten Vers aus dem Buch Josua. Ein Vers, der mich seither sehr beschäftigt. Das Volk Israel durchzog bzw. kreiste 40 Jahre in der Wüste umher. Nun, endlich, stehen sie am Jordan. Der Fluss trennt sie noch von dem von Gott verheißenen Land. Das Ziel ihrer Befreiung war ja nicht ein Umherwandern in der Wüste, sondern das Ankommen in dem Land, das Gott ihnen als Heimat gegeben hat – das Land Kanaan. Vor dem Durchzug durch den Jordan gingen die Leiter Israels durch das Lager und gaben den Menschen folgende Anweisung: Sobald sich die Priester mit der Bundeslade erheben, folgt ihnen nach. Sie werden noch gewarnt, der Bundeslade nicht zu nahe zu kommen und dann kommt der Satz: „Die Priester mit der Bundeslade werden euch einen Weg zeigen, einen Weg, den ihr bisher noch nicht gegangen seid.“ Die Menschen sollen nicht einfach vorauseilen und irgendwie versuchen über den Jordan zu gelangen. Sie sollen sich leiten lassen. Genau hinsehen und dann achtsam dem Weg folgen. Nur so kommen sie ans Ziel. Ihr Lieben, die Bundeslade steht für die Gegenwart Gottes. Gott selber bahnt für sein Volk einen neuen Weg. Den muss man sich nicht erarbeiten, sondern sich zeigen lassen und dann mutig ihm folgen. Leben wir in einer Zeit, in der Gott uns neue Wege zeigen will? Haben wir die Geduld des geistlichen Hörens und Sehens oder stehen wir in folgenden zwei Gefahren? Entweder einfach das bisher bekannte „Programm“ weiterfahren (persönlich und gemeindlich) oder einfach ungestüm „Neues“ anzugehen ohne genau hinzusehen. Auch wenn ich es mir wünsche, dass Corona bald abflaut und die Maßnahmen zurückgefahren werden können, so glaube ich, dass wir nicht in allem die Fäden einfach aufgreifen sollten, die wir im März haben loslassen müssen als die Pandemie begann. Ich erahne etwas aber kann es noch nicht konkret sagen, wo Gott Veränderung bewirken möchten. Wie die Israeliten, so müssen auch wir uns von Gott leiten lassen. Den Mut haben, warten zu können bis die neuen Wege klarer sind. Mir fällt das oft schwer: Warten können, bis Gott sich bewegt bzw. er zeigt was dran ist. Wir brauchen unverkrampftes Gebet, das Hören auf Gott und Austausch untereinander. Was sicher ist: Gott hat gute Gedanken über unser Leben und über uns als Gemeinde (Jeremia 29,11). Es gibt etliche Prophetien, die eines gemeinsam haben: Ja, es werden weitere Herausforderungen kommen aber auch das Wirken Gottes wird zunehmen. Es wird ein Ruck durch die Gemeinde Jesu gehen. Die Gläubigen werden neu erkennen, wer sie in Gott sind und aus der Entspanntheit ihres Seins (ihrer Identität), werden sie mutig und voller Liebe, den Menschen das Evangelium des Lebens nahebringen. Freut euch auf das, was vor uns liegt! Gott zeigt und ebnet neue Wege. Ich bin gespannt – ihr auch?

Herzliche Grüße

Euer Günter Öhrlich

P.S.: Wir werden im September eine Umfrage machen wie ihr die Corona-Zeit geistlich einordnet (hinsichtlich der gesellschaftlichen Auswirkungen, eures persönlichen Glaubens und in Bezug auf die Entwicklung der Gemeinde). Weitere Infos folgen!