Grußwort September

„Und lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, wie es einige tun, sondern ermutigt und ermahnt einander, besonders jetzt, da der Tag der Wiederkehr näher rückt. Hebräer 10,25

Liebe Gäste, liebe Freunde und liebe Mitglieder,

geh ich oder gehe ich nicht? Diese Woche war doch so stressig – ich muss einfach mal ausschlafen und einen gemütlichen Tag verbringen. Der Gottesdienst läuft auch ohne mich und die Predigt kann ich ja immer noch später online hören. Gottesdienst ein Muss? Wir leben doch in der Freiheit als Kinder Gottes – da gibt es doch kein Muss, oder?

In den letzten Wochen war das Thema „Dynamische Gemeinschaft“ im Fokus. Wozu ist Gemeinschaft wichtig – warum ist sie unverzichtbar? Dem Verfasser des Hebräerbriefes ist es ein Herzensanliegen, dass die Gläubigen zusammenkommen. Das geschieht nicht nur im Gottesdienst, sondern auch in den Hausversammlungen, in Gebetstreffen und bei gegenseitigen Besuchen. Der Vers drückt eine Dringlichkeit aus. Aber es geht nicht nur um ein „Ich muss zur Versammlung“, sondern er will ein Verständnis wecken, warum dies für die Gläubigen überlebensnotwendig ist. Ermutigt und ermahnt einander, so lesen wir. In dem Vers davor (V.24) heißt es: „Und lasst uns aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzuspornen.“

Christliche Gemeinschaft macht genau dies aus, dass wir nicht mit Scheuklappen unterwegs sind und nur uns im Blick haben. Sondern, dass wir aufeinander achten (nicht kontrollieren, sondern füreinander Verantwortung übernehmen), in dem wir die ermutigen, die Ermutigung brauchen und die ermahnen, die eine Ermahnung brauchen. Es geht darum, dass wir Anteil am Leben anderer haben und Anteil an unserem Leben anderen geben. Das ist manchmal auch anstrengend aber, wenn wir wirklich Gemeinde sein wollen, ist es alternativlos.

Die damaligen Empfänger des Hebräerbriefes waren in einer schwierigen Situation. Sie wurden aufgrund ihres Glaubens benachteiligt und auch verfolgt. Daher finden sich, in dem Brief immer wieder Aussagen wie „Ausharren – Festhalten – Geduld haben“. Einige Ausleger gehen davon aus, dass manche die Zusammenkünfte deshalb „versäumten“, weil sie Angst vor Verfolgung hatten. Aber genau das ist die Strategie des Teufels: Er schürt Angst und will dann isolieren. Dies führt dazu, dass das geistliche Leben des Gläubigen mehr und mehr verkümmert.

Gemeinschaft, Teilhabe an Gottesdienst, Kleingruppe und am Leben anderer ist unerlässlich für unser geistliches Leben. Daher: Lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, den Gott gebraucht diese um sich darin zu offenbaren und uns durch unsere Schwestern und Brüdern zu stärken.

Bleibt dran bzw. entschließt euch ganz neu, Gemeinschaft zu leben!

Herzliche Grüße, Euer Pastor Günter Öhrlich

P.S. Wer keine Gemeinschaft mit anderen Gläubigen über den Gottesdienst hinaus hat, der möge sich doch bitte an unsere Hauskreisdiakone Karsten Guse und Christian Bauer wenden. Sie vermitteln euch in Hauskreise oder helfen euch Ideen zu entwickeln, wie Gemeinschaft für euch konkret aussehen kann.