Hauskreis unterwegs

Halb Neun, leichter Nieselregen. Ulrike trägt einen großen Korb Gebäck über den Campingplatz am Oberriederweiher. Frühstück… Zwei Wohnwagen sind so zusammengestellt, dass die Vorzelte einen überdachten Gemeinschaftsraum ergeben. Campingtische und Stühle sind an diesem Wochenende unser Inventar.
Dieses Jahr sind wir spät dran - Anfang Oktober - und der Wetterbericht ist komplett auf Regen eingestellt. Von Schwimmen im See kann keine Rede sein. Manu Essig schreibt noch in WhatsApp „Welche Vorhersage? Wir bekommen super Wetter, genau wie wir es brauchen.“ Das ist doch mal ein Wort! Die Zeit des Zeltens scheint für unseren Ehepaarhauskreis zur Geschichte zu gehören. Die meisten sind schon Donnerstagnachmittag angereist. Die weiteste Anreise haben
Thomas und Gaby Hermann, die am Ende ihres Urlaubs aus Kroatien anreisen. Jörg und Birgit Häfele sind mit ihrem Oldtimer-Wohnmobil da. Horst und Manu Essig leihen sich einen Wohnwagen, um die ganze Sache mal zu testen. Alle anderen besitzen einen Wohnwagen. Für San und Ulrike Tenggara, mit ihren beiden Söhnen Noah und Aaron, ist es die erste Ausfahrt, und dadurch gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Nach dem Frühstück ziehen wir los, in das nahe
Städtchen Krumbach. Heute, wie die letzten zwei Jahre zuvor, ist Shoppen angesagt. Ein riesiger Secondhandladen ist unser Ziel. Vierzehn einkaufslustige
Camper schwirren aus. Brigitte erobert sich einen Schlafanzug. San findet gar ʼne Waldorfhose. Die Kinder ziehen den Puppen die Hosen herunter
und lachen sich schäbbs dabei. Gute zwei Stunden schlampern wir durch das Geschäft. Das Probieren gleicht einer Modenschau. Wir waren zufrieden mit dem Einkauf, und es hat auch noch aufgehört zu regnen. Chillen und Grillen ist unser wiederholtes Motto. Beim abendlichen Austausch am Lagerfeuer wird die eine
oder andere Lebensgeschichte oder auch Jesusgeschichte erzählt. Da ich, Jörg, an meiner linken Hand eine Verletzung habe, verpflichte ich Arnes
Sohn Oliver, als meinen persönlichen Zivi. Oliver, vielen Dank nochmals! Aaron, Lagranges Pflegesohn, bringt sich in Gesprächen und in Taten gut mit ein. So geht die Zeit schnell vorbei - mit Spaziergängen mit den Hunden, viel gemeinsamem Schlemmen, und ausgiebigem Chillen. Am Sonntag besuchen wir, man kann schon von Tradition sprechen, eine kleine Freie Gemeinde in Krumbach. Das Predigtthema von Alex, dem Pastor, ist: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht“ Der Godi, sehr komprimiert und ausgelegt auf Gemeinschaft, geht eine Stunde. Danach, immer zu Kaffee und Kuchen, Gespräche mit den Gemeindemitgliedern. Beim Griechen „Delphi“, der sehr zu empfehlen ist, können wir in gemütlicher Runde das Wochenende nochmals Revue passieren lassen. Bleibt mir nur noch zu
erwähnen, dass es an dem vorhergesagten Regen-Wochenende echt wenig geregnet hat. Danke Jesus.
Jörg Häfele