Was der Prophet Haggai uns für 2019 sagt – Impulse aus den Jahresanfangspredigten

Im Januar habe ich zum Start in das Jahr 2019 an zwei Sonntagen über den Propheten Haggai gepredigt. Haggai hatte eine Botschaft an die aus dem Exil zurückgekehrten Juden im Jahr 520 v.Chr. So nach und nach siedelten sich die Juden wieder in und um Jerusalem an, nachdem sie über viele Jahre in der Fremde leben mussten. Auf der einen Seite waren sie froh, wieder in der Heimat zu sein, auf der anderen Seite kämpften sie um ihr Überleben. Feindlich gesinnte Bewohner und Hungersnot brachten sie in enorme Schwierigkeiten. Aber da war noch ein ganz anderes Problem - und genau hierfür sandte Gott den Propheten Haggai! Das Hauptproblem waren weder die Feinde noch die mangelnde Versorgung, sondern es war ihr Herz! Wirklich? Ging es nicht darum, dass Gott sauer war, dass sie noch immer nicht den Tempel wiederaufgerichtet haben, obwohl sie schon einige Zeit wieder in Jerusalem lebten? Ich glaube nicht, dass Gott in erster Linie sauer war, sondern lediglich eines wollte: Ihr Herz erreichen! Ihnen deutlich machen, was Priorität haben muss, damit es ihnen gut geht! Der Tempel steht für die Gegenwart Gottes! Im Tempel konnte man ihm begegnen, Versöhnung erfahren, ihn anbeten und Weisung empfangen. Die Menschen erfassten nicht die Kostbarkeit der Gegenwart Gottes – das war für sie keine Priorität!

Was bedeutet das Buch Haggai für uns? – Ich will mit ein paar Fragen die Relevanz der alten Prophetenworte für uns deutlich machen:

  1. Ist mir die Kostbarkeit der Gegenwart Gottes bewusst?
  2. Nehme ich mir Zeit, mal inne zu halten und Gott zu fragen ob meine Prioritäten richtig gesetzt sind? (Haggai 1,5)
  3. Die Menschen werden aufgefordert „Holz zu holen und den Tempel aufzubauen“ (Haggai 1,8).Was kann dies für mich bedeuten? – Nach biblischen Aussagen, ist unser Inneres ein Tempel des Heiligen Geistes und die Gemeinde ist das Haus Gottes!
  4. Die Leiter und das Volk hörten auf Gott (veränderten ihre Prioritäten – Haggai 1,12-14). Daraufhin erweckte Gott ihren Geist mit neuer Kraft und Zuversicht! Welchen Zusammenhang siehst du zwischen Gehorsam und Erweckung?
  5. Fasse Mut! – So ruft es Gott den Menschen zu (Haggai 2,4). Was hindert mich, meine Prioritäten zu verändern? Wovor habe ich Angst? Gott ist doch mit mir.
  6. Gott schenkt eine gewaltige Vision über die zukünftige Herrlichkeit des Tempels (Haggai 2,7-9).Welche inneren Bilder habe ich, wenn ich an meinen inneren Tempel und an meine Gemeinde als Haus Gottes denke?

Nehmt euch doch die Zeit und lest nochmals betend das Buch Haggai und lasst diese Fragen auf euch wirken. Ich bin mir sicher: Gott will segnen, uns persönlich und auch uns als Gemeinde. Doch damit das geschehen kann müssen wir unsere Prioritäten richtig setzen. In unserem Kernwert haben wir die Priorität folgendermaßen formuliert: „Gott ehren, in dem wir ihn lieben und repräsentieren.“

Euer Günter Öhrlich