Grußwort Oktober

Und noch etwas, Geschwister: Richtet eure Gedanken ganz auf die Dinge, die wahr und achtenswert, gerecht, rein und unanstößig sind und allgemeine Zustimmung verdienen; beschäftigt euch mit dem, was vorbildlich ist und zu Recht gelobt wird. Phil. 4.8 NGÜ
„Gott ist gut, wir singen laut, ja Gott ist gut!” – oder etwas moderner: “You're a good good father - It's who you are. And I'm loved by you, It's who I am!” Hallelujah, das glauben wir: Gott ist gut! Der Schöpfer des Himmels und der Erde ist der, der Dich und mich geschaffen und gewollt hat, damit wir seine Geschöpfe sind. Und weil er die Welt liebt, hat er seinen Sohn gesandt, damit alle, die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben – damit wir dadurch nicht
nur Geschöpfe, sondern Töchter und Söhne des lebendigen Gottes sind, dass wir Abba lieber Vater zu dem sagen dürfen, der der Vater aller Vaterschaft ist. Gott ist gut! Er ist Dir in seiner Gunst zugewandt, er sieht und er kennt Dich und mich. In seinem Wort steht, „dass uns nichts von der Liebe Gottes trennen kann.“ Amen? Moooment, die vollständige Fassung des Verses aus dem Römerbrief lautet so: „Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn!" Und, wo ist der Unterschied? Zum einen das große Geheimnis: Gott liebt jeden Menschen, alle – ausnahmslos, er hat alle geschaffen, er hat alle gewollt und für jeden hat er bereits alles gegeben, damit jeder, der an ihn glaubt nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Also jeder, der Jesus als seinen Herrn und Heiland annimmt ist gerettet. Bedeutet: Jeder der Jesus nicht als seinen Herrn annimmt ist ebenso von Gott geliebt, bleibt aber dennoch verloren. Zum anderen gibt es einen Unterschied zwischen dem Mensch den Gott liebt und den Taten dieses Menschen, seinen Gedanken – also seinem Lebenswandel. Wir lesen, dass Gott Licht ist und in ihm ist keine Finsternis. Johannes schreibt, wenn wir in der Finsternis wandeln (Anmerkung in der Schlachter-Übersetzung: d.h. in unserem praktischen Lebenswandel in der Finsternis, in Sünde, Unaufrichtigkeit und Unbußfertigkeit
leben), dann können wir keine Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott haben. Würden wir behaupten, wir hätten Gemeinschaft, wäre das eine Lüge. (1.Joh. 1,5).
Was mich daran herausfordert: Gott ändert sich nicht. Wenn wir lesen, wie Gott das miese Verhalten seines Volkes beschreibt und mit ihm dann ins Gericht geht, (Jeremia oder Hesekiel) merke ich, dass die Tatsache, dass Gott Licht ist, auf einmal viel mit meinem Lebenswandel als Christ zu tun hat. Bonhoeffer schreibt über die „billige“ Gnade – ich verstehe es so, dass wenn wir meinen mit unserer Bekehrung ist „alles gut“ und unsere Gedanken, unser Verhalten – also unser Lebenswandel verändert sich nicht, leben wir ein Leben in Lüge. Die Tragweite und der Ausweg stehen in Röm. 8,13: „Denn wenn ihr gemäß dem Fleisch lebt, so
müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, so werdet ihr leben.“ Wir haben den Geist Gottes geschenkt bekommen, auch damit wir unterscheiden können und mit ihm die Taten des Fleisches töten können. Noch eines: in Gal. 5,19 kommt ja die Auflistung der Werke des Fleisches. Wenn wir uns diese anschauen, sind doch einige dabei, die wir in unserer Zeit mit dem Etikett „Kavaliersdelikt“ verharmlosen, was sie aber definitiv nicht sind. Zum Schluss noch ein Bild: Wir hören oft, dass jemand sagt, „wir dürfen bei unserem Daddy im Himmel auf den Schoß springen“ – als Bild der Nähe und Beziehung, die wir zu unserem Vater im Himmel haben. Allerdings ist unser Daddy nicht blind, er ist der, der ins Verborgene sieht, der unsere Gedanken von Ferne kennt und weiß, wie wir es wirklich meinen. Und ich bin dankbar, dass er der barmherzige und gnädige Gott ist, der liebende Vater, der mich von Herzen liebt und will, dass ich nicht so bleibe wie ich bin, sondern so werde, wie er mich gedacht hat. Gott ist gut!
Herzliche Grüße, euer Bernd Kohnle