Grußwort März

Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als tausend andere sonst.  (Psalm 84,11)

Liebe Gemeinde,

in den letzten 2 Monaten haben wir uns in unseren Gottesdiensten verstärkt mit unserer neuen Vision beschäftigt. „Gott begegnen. Bestimmung entdecken.Gesellschaft prägen.“ So lauten die drei Punkte unserer Vision. Über den ersten Punkt „Gott begegnen“ durfte ich bereits im Januar predigen und eine Sache ist mir bei dieser Predigt neu wichtig geworden und das ist die Erwartungshaltung, mit welcher ich meine Wochen lebe. Was meine ich damit? Wir glauben an einen Gott, der uns dazu geschaffen hat, mit ihm in Beziehung zu leben. Selbstverständlich haben wir viele Aufgaben, Verantwortungen, Freuden und sinnstiftende Dinge in unserem Leben. Mit Gott in lebendiger Gemeinschaft zu leben ist jedoch die Urbestimmung des menschlichen Lebens und jener Sinn, welcher alle weiteren Facetten unseres Lebens durchdringen möchte. Ich glaube David hatte davon viel begriffen, denn er schreibt in seinen Psalmen: „Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als tausend andere sonst. Ich will lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes als dort zu wohnen, wo die Gottlosigkeit herrscht!“ (Psalm 84,11). Diese Beziehung mit Gott wird dabei intensiviert durch Begegnungen mit ihm. Solche Begegnungen können ganz unterschiedlicher Natur sein. Es gibt Momente, die sich für unser restliches Leben in unsere Erinnerungen einbrennen, diese Begegnungen könnten wir Bergerlebnisse nennen. Es können aber auch kleine Schönheitsmomente und Momente des Aufatmens im Alltag sein. Gott begegnet uns auf verschiedene Weise und unterschiedlich intensiv. Festzuhalten ist jedoch, dass Gott uns begegnen möchte. Die Frage, die ich mir in der Vorbereitung gestellt habe, lautet: Habe ich die Erwartungshaltung in meinem Alltag, dass Gott mir begegnet oder nicht? Diese Erwartungshaltung geht oftmals mit Räumen in meinem Leben einher. Zum einen Zeiträumen, wo ich mir bewusst Zeit dafür nehme, um mit Gott zu sprechen, auf ihn zu hören und in seinem Wort zu lesen. Diese Zeiträume können eine halbe Stunde am Morgen, der Gottesdienst am Sonntag oder auch ein Gebetsspaziergang sein. Zum anderen sind diese Räume aber auch Freiräume in meinem Kopf. Was meine ich damit? Mein Kopf ist oftmals so zu mit To Dos, Herausforderungen und Wünschen, dass in meinem Kopf selten Raum ist für das leise Reden Gottes. Daher bedeutet für mich „Gott begegnen“ auch oftmals, ruhig werden und gegenwärtig sein. Gegenwärtig sein, denn Gott ist bereits da. Gott möchte mir begegnen, mit dieser Erwartungshaltung möchte ich meine Tage, Wochen und Monate erleben.

Seid reich gesegnet

euer Paul Kohnle